Nach einer bisher tadellosen UEFA-Cup Bilanz sah man sich mit einem weiteren Sieg schon in der KO-Runde stehn, somit hatte der Weg ein Ziel und man machte sich auf dies zu erreichen. Auch wenn man lieber die Punkte in die Bundesliga übertragen würde und auf den Cup scheissen, aber wat solls, Finale in Guinness-Rock-City gegen Lech Posen im neuen Landsdowne Road Stadium hat sicher auch was! Reisegruppe MB waren Theo, Else und der Schreiberling. Am Flughafen in Basel gesellte sich auch noch Suhles sowie die Brüdener und auch einige andere Szeneleute dazu. Die Familie Bücheler aus Auges flog samt Kind Oskar-Maria und Kinderwagen von München aus, Oskar hatte also mit zarten 3 Monaten schon seine erste Internationale Reise, sehr lobenswert!!! Da am Flughafen wirklich gar nichts los war und der Streik der Franzosen auch nicht überschwappte, durfte man sich dafür eine langwierige Taschenkontrolle mit reinziehn, aber es wurde ausser frischen Unterhosen und Kondomen nichts weiteres erwähnenswertes entdeckt. Der Flug war auch mal wieder gespickt mit 2 zarten Flugbegleiterinnen, leider aber auch schon etwas verbraucht und wenig interessiert am Fußballvolk. Nach dem 3. Tomatensaft gabs als weiteres Highlight nach einen frisch gebrühten Starbucks-Kaffee, wahlweise aus Kolumbien bzw. Italien. Da ich den Europäischen nahm war hinterher der Grenznutzen leider nicht ganz erreicht, aber es sollte nicht nur am Kaffee liegen wie man noch sehen wird!
Angekommen im Spanischen Kapitol, sah man sich einem alten verratzten Flughafen gegenübergestellt, der zwar einen direkten U-Bahn-Anschluss vorweist, dieser aber gefühlte 32 Kilometer Richtung Barcelona plaziert ist. Der Fußweg direkt in die Stadt wäre nicht wesentlich länger gewesen.
Wenigstens trafen wir aber auf die frisch gebackene schon erwähnte Familie, die einem den Weg versüssten.
Ein 3 Tages-U-Bahn-Ticket kostet in Madrid übrigens nur 11,50 EUR, sensationelles Angebot, wenn man es vergleicht mit einem Besichtigungsbesuch in Real Madrids Schüssel, die einem 16 EURO abknüpfen, bzw. der FC Getafe, der von uns deutschen dummen Gastfans sogar 50 Stutzen wollte, was für ein SKANDAL!!!!
Auf Nachfrage am Kassenhäuschen in anglikanischer Sprache sagte uns eine spanische schwarzhaarige Traumfrau, dass eine normale Karte 15 Euro kostet, was soll diese Scheisse????? Die Fanbetreuung machte uns leider auch keine wirklich grossen Hoffnungen, wieder etwas von den 35 zuviel gezahlten Euronen zu sehn!
Was soll man dazu noch sagen???? Peter Zwegart weiss vielleicht weiter.
Das Spiel an sich war etwas merkwürdig und auch eine leichte Farce, da nur maximal 3000 Zuschauer da waren, davon 800 Deutsche Kapitalisten. Getafe spielte auch sehr lustlos und ohne Kampf, der VfB gewann ohne gross glänzen zu müssen 3:0. Die Stimmung im Block war auch eher mäßig, und der gegnerische Fanblock wird auch heute noch gesucht bzw. vermutet...!!! Sorry, zeitlicher Ablauf ist etwas durcheinander gekommen.
Zurück zur City. Unser Hostel war zwar sehr zentral gelegen, aber leider mussten wir an einem anderen Ort einchecken. Dieser war schnell gefunden, aber die Dame die uns empfing nach 3 Minuten Sturmklingeln, konnte nur Spanisch, wir nur Englisch und Schwäbisch, somit rief sie den Chefe an, der wiederum an einem anderen Ort war, zu dem uns Frau Arancha Sanchez Vicario dann zu Fuß hinbegleitete. Dort bekamen wir unseren Zimmerschlüssel von einem Typen, der original aussah wie der ZZ-Top Bandchef persönlich. Auch Bettwäsche wurde gereicht, die dann sogar von Arancha unterm Arm auf dem letzten Fußweg ans eigentliche Hostel getragen wurde! Sensationell!! Das Zimmer sah dann aber leider so aus wie der Preis es vermuten liess, nur Auf- bzw. Überputzleitungen, asslige Betten und Bettdecken, sowie eine Nasszelle, in der sogar Rumpelstilzchen keinen Platz hätte, sich einzuseifen...Aber es konnten immerhin die Überputzleitungen dazu genutzt werden, um die Utensilien wie Zahnbürste, Zahnpasta, Haarbürste etc. reinzuklemmen.
So jetzt wieder zurück zur Arena in Getafe, nach dem Sieg flogen ca. 8 Trikots in den Block, und es wurde:
„Sonntag siegen wär schön“ gesungen. Dieses Vorhaben wurde gestern eindrucksvoll geschafft übrigens!!!
Was haben wir nur für eine Wundertüte als Mannschaft??? Es gab zwar und gibt zwar immer noch genügend Skeptiker, ich war aber immer überzeugt von der Qualität und hoffe auf nachhaltigen Aufschwung. Dieser ist aber leider immer wieder aufs Neue so ungewiss wie die Entwicklung der USA bzw. des griechischen Beitrags zum Euro, aber genau darum macht es doch auch Spaß!!!
Satz des Abends bzw. der ganzen Reise war nach dem Match, als General Augsburger in gewohnt ruhiger Manier zu einem Kameraden meinte: „ Ich hab gehört du darfst heute Nacht neben dem Baron im Bett liegen“!?
Auch noch zu erwähnen ist das Auftreten von Dietese und Dr. Hauser, knüllenstramm und mit Strohhut gekleidet, vom Spiel gar nichts mehr mitbekommen, aber satt! Last not least der Werbepartner L’amour auf der Anzeigentafel, gefiel uns auch und war minutenlang Gesprächsthema!
Beim Rückweg nutzte man ein Taxi, um schneller wieder am Placa del Sol zu sein. Ein Mitglied der Reisegruppe fragte mich was Sol denn heisst. Seele?? Sohle??? Man weiss es nicht! Die Thölenszene vor Ort gefiel übrigens durch Missachten der Hosenordnung, und trug nur Röcke und Kleider, mit Strumpfhosen in allen Farben, Mustern und Stilrichtungen, dies führte zu massiver Stau diverser Körperflüssigkeiten bei ca. 80 Prozent der Gruppe. Da aber auch der Alkohol eine nicht unwesentliche Rolle spielte, wurde dieses Problem nicht besser, sondern grösser! Zum Glück konnte man aber den Absprung ins Nest um 4 Uhr morgens schaffen, ohne beraubt zu werden. Am nächsten morgen wurden wir durch stahlblauen Himmel und strahlender Sohle oder Seele oder wie es denn gleich heisst geweckt! Theo beschwerte sich leicht über seinen Obigen Nachbarn im Stockbett, der sich wohl die ganze Nacht wälzte und das Gestell fast zum Einsturz brachte. Else war zufrieden mit dem Einzelbett. Nach Frühstückseinnahme inklusive ungeniessbarem Mulivitaminsaft traf man wieder auf den Rest, nahm den Reiseführer untern Arm und schob den Kinderwagen los! Es wurden alle wichtigen Kreuzchen gemacht und Kathes las an den wichtigsten Stationen auch vor, um den geschichtlichen Hintergrund näher zu bringen. Leider war Else und auch teilweise andere Teile der Gruppe eher an eng anliegenden Leggins interessiert. Der Schreiberling allerdings weniger, da auch laut Aussage von Butscher aus Brüden eine Leggin nicht arg viel hergibt. Deswegen liess ich mich auch gerne berieseln und spechtete maximal mit einem Auge nach dem Weibsvolk um mich herum. Am Theatro bzw. der Oper traf man auf GB mit Anhang, diese waren aber nach kurzem Smalltalk auch sehr kulturinteressiert und zogen wieder von dannen. Für manchen war dann wie oben schon erwähnt sehr wichtig, das Santiago Bernabeo für 16 Klötze besichtigen zu können, um sonst aber auch immer ständig über den immer weiter voranschreitenden Kommerz im Profifußball zu schimpfen. Der Schreiberling und die Reiseleiterin entzogen sich diesem Kommerz aber, und genossen einige Kalt-und Warmgetränke in der sehr gemütlichen Lounge von RM. Weiter Richtung Businessviertel anschließend wurde auf dem Weg dahin für Hanne in einer Pharmazie noch reichlich Schmerzmittel besorgt, die Apothekerin verstand aber erst beim dritten mal Diclophenak sagen, dass ich Diclophenako meine, sorry dafür!!!
Als letztes geplantes kulturelles Highlight entschlossen wir uns noch, das Stierkampfarenakreuzle mitzunehmen. Auf dem Weg zur U-Bahn dahin sorgte sich Theo, dass die Arena dann sicher sehr weit weg ist von der Station und wir noch weit laufen müssen. Beim Aussteigen wurden wir aber innerhalb der ersten Sekunde von dem prächtigen Bau erschlagen. Fußweg ca. 10 Meter zwanzig. Unglücklicherweise konnte man das Teil zwar ohne Eintritt entern (Vielleicht auch zu Unrecht), aber es war innen mit einem Bayrischen Bierzelt versehen, und die Ränge konnte man nur durch eine Lücke in einer Zeltplane kurz erspähen. Bayrisch/Irisches Bierfest in der Stierkampfarena mit 23000 Zuschauerplätzen, die grösste der Welt. Wenig später kam die chefin und bemerkte, dass wir gar nicht zum Aufbaupersonal dazugehören, und entfernte uns von dem Festzelt.
Zurück an unserm Hotel, das eine sehr ordentliche Aussenfassade vorweist und direkt gegenüber vom Palacahotel liegt, nur etwa 6 Sterne weniger aufweist, kamen wir noch in die Berührung mit der örtlichen weiblichen MTV-Groupieszene, da einige C-Promis für die European Music Awards eincheckten. Es konnte sogar ein Autogramm eines gewissen Gabe aus Uruguay gesichert werden. Nur von welcher Band der war bleibt immer noch ein Geheimnis...Leider verpassten wir Katy Perry, da das Abendmahl anstand. Der Reiseführer lotste uns zu einem wirklich satten Restaurante, Preis-Leistung sehr gut! Es war auch proppenvoll auf 2 Stöcken und die Leute standen draussen sogar Schlange, um zu warten, bis unser Tisch wieder frei wird. Nach Beendigung der Mahlzeit zog es Kathes und Oskar in die Haia, den Rest an die Theke bzw. Theken. Hierbei kannt manch einer mal wieder keine Grenzen...was bei einem darin endete, dass er von der Policia verprügelt wurde, als er an eine Bushaltestelle urinierte, wie respektlos. Leicht verkatert und verratzt durften wir am Samstag schon wieder um 7 Uhr raus, um als ziemlich einzigste Fahrgäste in der U-Bahn zurück zum Fluges zu hetzten. Es lief aber trotz Beschwerden im Kopf alles mal wieder sehr glatt und sauber ab, man ist es ja auch inzwischen mehr als gewohnt das Ganze!
Bei der Rückfahrt im Zug nach BC konnten es vor Allem Else und Dietes nicht lassen, weiterzuziehen. Else machte dieser neuerliche Suff am gestrigen Sonntag beim Hassderby in Ringschnait sowas von zu schaffen, dass der ansonsten sehr sichere und gute Keeper das mit Abstand schlechteste Saisonspiel seiner gesamten Karriere hinlegte, und hierbei unterliefen im 3 Patzer von bester Güte. Das Spiel ging 2:5 verloren wen es interessiert..!!!
Respektive gewann aber der VfB gegen Werder Bremen dafür seine Sonntagsaufgabe souverän mit 6:0, womit eine Woche mit 9:0 Toren und 6 Punkten beendet wurde. Gab es das nicht einige Wochen zuvor auch schonmal???? Wir werden sehn wie die Geschichte weitergeht!
Grüsse gehen an: Das Rote Reed, GB, Augsburger, Balou, Andrea aus Bukarest, Arancha Sanchez Vicario, Gabe aus Uruguay, die Brüdener Szene, ZZ-Top, Dietese und Dr. Hauser, Olli, Molli, Waldi und Bambo von YNWA, Miedel und Krause, das Etablissement L’Amour, den Placa del Sol, Vicente del Bosque, MTV, Don Quichote und Sancho Pansa sowie Rosinante, Zivi Luke und Zitronnenschüttler Angelo, der Belle Epoché, Kronprinzessin Letitzia, Gerard Piqué vom FC Barcelona, allen Vergessenen sowie nicht Erwähnten, und an den Rest der Szene. Hasta luego, bis Samstag dann aufm Betzenberg!!!! Hey, was geht ab, Pavel Progrebniak, Progrebniak.