Das erste Auswärtsspiel der Rückrunde war für uns altgedienten Auswärtsfahrer ein sehr spezielles Schmankerl, der VfB hatte endlich mal wieder ein Pflichtspiel in Düsseldorf! Grund hierfür ist, dass Leverkusen aufgrund des Stadionausbaus alle Heimspiele der Rückrunde in der LTU-Arena in Düsseldorf austrägt. Keine Frage für uns, anzureisen, und auch ne Nacht zu bleiben. Das Hotel Diplomat wurde klar gemacht und eine sehr illustre Reisegruppe von 14 oberschwäbischen kranken Gestalten säumte ab Ulm das ICE-Bistro gen Landeshauptstadt NRW. Zusätzlich gesellten sich noch einige vom Roten Reed hinzu, so dass es nicht langweilig werden konnte. 

Einen Richtigen Rausch hinzubekommen ist schwierig heutzutage, bei gerade mal 4 ½ Stunden Anfahrtszeit. Zu früheren Zeiten gestaltete sich dies in einem Sonderzug gern mal doppelt so lange. Danke an die DB für die Hochgeschwindigkeitsstrecken sowie an LIDL für die gleichnamigen Tickets, um diese Züge auch relativ günstig nutzen zu können! Das Bier floss und die Bahn vergass vor lauter Remmi Demmi sogar, uns abzuknipsen, was wir aber nicht als sonderlich schlimm auffassten. Um kurz nach halb-eins erreichten wir unser Endziel. Vor ichs vergess auch noch einen Gruss und Dankeschön an Dr. Hauser für die Prise! Es war unserer Reiseleitung etwas ein Dorn im Auge, die Tram von der S-Bahn zu unterscheiden, weswegen wir erstmal im falschen Gefährt landeten. Hierbei entdeckte man aber am Gleisrand die unschönen Seiten einer Deutschen Großstadt. Zurück am Hbf fanden wir aber schnell die richtige Tram, und sie hielt auch tatsächlich direkt vor dem Hotel. Ich erwartete zwar erst mehr davon, aber eigentlich war diese Absteige genau das Richtige für uns. Auch Rezeptionistin Claudi wusste einigen zu gefallen, wenngleich sie erst etwas steif reagierte und vorerst nur ihren Nachnamen preisgab, was sich aber durch den Charme mancher schnell zum Besseren wendete. Ein weiteres Highlight war dann noch die aktuelle Ausgabe des Sterns, wo eine hübsche Zeitgenossin auf dem Titel abgebildet ist, mit der unser Theodor schonmal Kaffee trinken war. Nach kurzer Mittagstoilette begaben wir uns auch schon wieder zügig und in freudiger Erwartung Richtung Stadion. Der Weg der Bahn verlief grösstenteils oberirdisch vorbei an einem besseren Wohngebiet der bekannten Düsseldorfer versnobten Gesellschaft. Die LTU-Arena macht von aussen eher den Eindruck eines Flughafenterminals, ist aber wohl Marketingtechnisch vom Namenssponsor genauso auch gewollt! Hat dieser die Namensrechte auf ewig gepachtet oder was passiert mit der Fassade, wenn es auf einmal die Palmers-Feinstrumpfhosen-Arena werden sollte...!!?? Diese Gedanken nur mal wieder so am Rande..!!

– Co-Schreiberling an –
Nach dem man sich genügend im Terminal an den „Snacks“ und „Drinks“ gelabt hatte, ging es schnurstracks in das Innere des altehrwürdigen Rheinstadions. Dabei fiel zunächst unangenehm auf, dass wohl versucht wurde mit einer Sitzschaleneinfärbung à là Villa Kunterbunt eine omnipräsente Atmosphäre zu schaffen. Dies gelang freilich den anwesenden Levs, den Stuttgarter Jungen und dem Allerweltsvolk nur bedingt, so merkte man deutlich dass es für Lev eben auch ein Auswärtsspiel war und sich im Stuttgarter Anhang auch wieder Hinz und Kunz die Ehre gaben, um die neue Arena zu betrachten.
Nichtsdestotrotz wurde das Spiel angepfiffen und der Co-Schreiberling war sich eigentlich sicher, dass man nur mit einem Päckchen die Heimreise wieder antreten durfte, doch irgendwie war an diesem Samstag alles anders. Die Spielweise, die uns in der Meistersaison so stark machte, blitzte phasenweise auf und so war es Gomeze welcher nach schneller Kombination über Lanig und Lude zum sehr frühen Torpogo einlud. Danach hätte man Christian Lanig eigentlich auswechseln sollen, denn wie wusste schon Lothar Matthäus zu berichten, dass man am Höhepunkt seiner Karriere aufhören solle! Der junge Schönling hat meiner Meinung so was von kein Profifussball Format, denn er nimmt sich ständig aus dem Spiel, indem er sich hinter dem Gegner versteckt und geht in keinen Zweikampf. Gott sei Dank haben wir Khedira, welcher durch sein unglaubliches Laufpensum die Böcke des M.L. auszuwetzen weiß! Nach sattem Urknall von Hitze, musste man eine kurze Drangperiode der Levs überstehen, welche mit dem 3:1 durch Gomez endgültig im Keim erstickt wurde. Was dann in den Köpfen einiger Stuttgarter vorging, ein „Schießbude Adler“ anzustimmen, mag sich mir nicht ganz erschließen. Adler ist meiner Meinung nach einer der wenigen, die das was sie machen mit Herzblut tun und für mich – und ich denke auch für den Großteil der aktiven Fans – ist es einfach nur lächerlich, sowie total undifferenziert, einen jungen Kerl, der für Deutschland im Tor steht, hier anpissen zu wollen. Aber sei es wie es will. Nachdem dann Christian Träsch Herrn Lanig eindrucksvoll bewies wie man kicken sollte, ging der Wetz letztendlich 4:2 aus und die meisten Freunde des Brustrings begannen sich auf die längste Theke der Welt einzustimmen.
– Co-Schreiberling aus –

Nach dem gewonnen Match suchten wir kurz einen REWE auf, um ein Sieg-ALT zu zapfen. Zurück im Hotel wurde der Spieltag nochmals in der Sportschau verfolgt, gleichzeitig machte man sich ausgehfein! Der Abend startete wie so oft in der Altstadt von Düsses in der altgedienten Zille. Hier wird das negative Gesamterscheinungsbild aber immer schlimmer, und so suchten wir nach ca. 4-6 Metern ALT eine andere Lokalität auf. Es wurde ein kultiger Jazzkeller, zwar nicht gut besucht, aber sehr angenehm. Eine alte Rentner-Jazzband führte durchs Programm und wusste sehr zu unterhalten! Vor allem der Sussaphonmann (auch schlicht Bass genannt das Teil) gab alles und begeisterte. Auszeichnungen bekamen unser Gastmitfahrer Flori Münch vom Federsee als Dancing Queen sowie der Jazz-Boxer, der mit Scharpfi stundenlang über Familienpolitische Themen reden sollte. Nach ner guten Stunde Jazz brachen wir abermals auf und es verschlug uns in den Kuhstall! Hier bissen wir uns fest, die Musik war gut und die Getränke schmeckten ebenfalls, es war auch einiges geboten. Schnell kam man auch mit 3 Düsses-Mädles ins Gespräch, Ulla, Karo und Steffi. Steffis Namen wissen wir leider nicht mehr, deshalb bis auf weiteres einfach mal Steffi. Ulla beschwerte sich über ihren Helm auf dem Kopf, tanzte aber zusammen mit Steffi wie eine junge Gazelle. Karo war eher ruhiger und tanzte weniger, lag wohl daran dass sie Fahrerin war. Medicine frass schnell einen Narren an ihr und schrieb zum Abschied noch seine Handynummer auf nen Bierdeckel, es kam auch schon Rückmeldung, sehr satt! Heim Richtung Hotel ging es mal wieder erst, als die Inhaber den Lichtschalter anknipsten. Am nächsten Morgen beim Katerfrühstück wurden die Geschehnisse der Nacht ausgetauscht, die beste Story hierbei wie ein Kadette, der Vorliebe zeigt für polnisches Tyskie-Bier, nach Aufforderung der Türsteher, von einem Kameraden heimgetragen werden musste. Dieser dann aber wieder in die Altstadt zurückfuhr. Ein anderer schlief auf dem Gang vor der Zimmertüre. Die Rückfahrt im ICE gestaltete sich mal im Reich der Träume, mal in der Aufarbeitung der Geschehnisse. Hauptgesprächsthema war ein der Redaktion bekannter etwas kranker Geselle, dem man auf keinen Fall im Park begegnen will, auch nicht zur Mittagszeit. Der ein oder andere lustige Spruch wurde in den Raum geworfen. Auch der Schaffner überzeugte uns zur Ausnahme mal sehr. Er fand eine alternative Reiseroute für uns heraus, mit der wir bei planmäßiger Fahrt nochmal ne Stunde früher zuhause angekommen wären. Leider platzte der Plan aber sehr schnell. Um nicht Entschädigungsgutscheine verteilen zu müssen, drückte der Captain dann recht ordentlich aufs Gas, der Zug fuhr zwischenzeitlich mit 303 km/h durch die deutschen Lande. Dies mussten wir mit frischen Kommerz-Beck’s im Bistro runterspülen. Spruch des Tages vom Schaffner: Leert euch nicht zu sehr weg, ihr müsst in Ulm noch von Gleis 1 auf Gleis 6! Homese erläuterte uns noch den Sinn seiner Studi-VZ Gruppe: „Tweety, nein danke“ und warb für neue Mitglieder. Alles in allem kamen wir nachmittags völlig zerratzt und gerädert in Biberach an, hatten aber 3 satte Auswärtspunkte dabei sowie erneut einige bleibende satte Impressionen. Sorgen macht uns nur so langsam, dass wir ja nicht jünger werden, die Fahrten aber trotzdem immer noch besser! Irgendwas läuft da falsch....oder eben auch nicht! Grüssen möchte ich diesmal an erster Stelle alle, die in 4 Wochen all-inclusive auf den Cook-Islands nicht ansatzweise so viel Spaß haben wie wir bei einem 32-Stunden Trip, sowie: Die Schäufeles inklusive FFM-Nico, Dani und Schneider, Vince, Votzer,NB-Toni, den Augsburger und den Schlumpf, alle Kameraden von YNWA, speziell Simon, Gecko, CJ, Dunga und Gerold, das gesamte CC, die Sindelfinger, die Filser, Karo, Ulla und Steffi aus Düsses, Babsi Dussler, Claudi aus dem Hotel Diplomat, die Tyskie-Brauerei in Polen, aber genauso die Brauerei Beck und Co. in Bremen, den Wolle-Petri Schaffner von der Rückfahrt, die LIDL-Stiftung, das Rote Reed, speziell die Gebrüder Jo und den Admin, Dr. Hauser mit Gymnastikball-Dietese sowie die ganze restliche kranke Stuttgarter Szene, die es sich nicht nehmen liess, Düsseldorf zu rocken! Bis zum nächsten Kettenkarusell!!!