Das 3. Gruppenspiel des UEFA-Cups, und auch schon das 2. und somit letzte Auswärtsspiel vor der nahenden nächsten K.O.-Runde, verschlug uns mal wieder ins Mutterland der Ultras, und zwar genau gesagt in die schöne Mittelmeerhafennuttenstadt Genua, für manch verwirrten Biber auf Australienreise auch besser bekannt unter dem Namen Parma...!!!  Nennen wir unser Reiseziel aber mal trotzdem weiterhin Genua! Da diese Reise von Biberach aus gesehn nicht weiter sein sollte als eine Tour in den Ruhrpott, bot sich eine Busfahrt an. Die Highlander charterten selbigen, und wir meldeten uns mit insgesamt 11 Beavers an, satte Quote wie ich finde! Es sollte ein sehr guter Doppeldeckerbus werden, alles vom feinsten, auch heisse Saitenwürste wurden gereicht! Kurz nach der überpünktlichen Abfahrt um Viertel vor 6 am Bahnes in BC lief auch schon der Kaffeeautomat an, wobei einige aber auch recht zeitnah den ersten Kolben in der Hand hatten, Boxer wusste mit Edelstoff aufzuwarten. Als dann die letzten Fahrgäste in Wangen zustiegen, war die Reisegesellschaft vollzählig mit 60 Personen. Es war arschkalt und zugeschneit im Allgäu, man freute sich auf etwas angenehmeres Klima in Genes. Es wurden einige neue Hits gesungen während der Fahrt, wie etwa: „Her mit Eure Ärsche, dr Stübleslecker isch do“! Mein persönlicher Favorit! Auch eine Anekdote der Simpsons wusste zu gefallen, „man findet keine Freunde mit Sala-hat“! Der ein oder andere Mitfahrer unserer Abordnung war dann letztlich etwas gräg und bolle und reagierte auf die Anweisung, er solle doch eine Cerveza mittrinken, etwas gereizt. Um ca. 13:30 Uhr erreichten wir endlich unser Ziel, es wurde schon gemunkelt man hätte sich verfahren. Bis wir dann aber unseren Parkplatz fanden, verging nochmals ne Stunde. Wir wollten schon losmarschieren, als die Policia uns aufforderte, nochmals einzusteigen und doch schon ans Stadion zu fahren und dort zu parken, was aber einer kleiner Gruppe missfiel, die sich dann zu Fuß auf den Weg machte, die Stadt zu erkunden. Es dauerte auch nicht allzu lange, bis wir in der Altstadt waren, O.K. zugegebenermaßen fuhren wir auch noch ein paar Stationen mit dem Stadtbus...Sehr enge schöne Gassen kurz vor dem Hafen, wie man sich eben eine zünftige alte Hafenstadt am Mittelmeer vorstellt,  Genua liegt hauptsächlich auch satt am Hang. Das Wetter war zwar gut, es zog aber auch ein arschkalter Wind um die Ohren. Egal, schnell in einen Supermarkt zum Birra kaufen. Anschließend entschlossen wir uns, den Piazza Ferrari aufzusuchen, wo auch der zentrale Treffpunkt der Stuttgarter Fans sein sollte. Dort gabs auch einige Kneipen, aber die Bierpreise sagten uns nicht allzu sehr zu, 5 Euro ist doch gegenüber 50 Cent was das Fläschchen in Sevilla teils kostete, etwas viel. Diese Preisspanne sollte auch noch später zu etwas Unmut zwischen 2 Mitgliedern unseres kranken Haufens führen...Eigentlich sollte man in Italien auch Wein trinken, aber ist halt nicht Jedermanns Sache...Zwischenzeitlich entschied sich Arde spontan noch dazu, sich ein neues Tattoo stechen zu lassen, warum auch nicht wenn dem Tätowierer sonst langweilig geworden wäre. Eine Apoteheke freute sich anschließend über den Verkauf einer Wundheilsalbe! Nach einem Münzwurfentscheid, ob wir zurück zum Ferrari-Treffpunkt sollen oder in die andere Richtung, gewann die andere Richtung. Es wurde auch recht zügig eine satte kleine Eckkneipe entdeckt und in Beschlag genommen. Ein netter Hase schenkte aus, und sparte beim Wodka-Bull eher am Bull, hier gefiel es! So ca. 2 Stunden vor kick off entschlossen wir uns, den Bus Richtung Stadion Luigi Ferraris zu nehmen, um dort noch eine Kneipe aufzusuchen. Auch dieses Stadion liegt schön inmitten eines Wohngebietes, im Hintergrund türmen sich die Hügel eindrucksvoll vor einem auf. Hier fühlen wir uns wohl. Die Eingangskontrollen waren dann auch mal wieder lange nicht so streng wie prophezeit, alles ganz angenehm. Drinnen ist der Gästebereich auf 2 Ränge verteilt, der grösste und supportwillige Teil war im Oberrang plaziert. Sehr geiles Stadion, eines der schönsten das wir bisher sehen durften. Der Support war mit knapp 2000 Stuttgartern auch recht ordentlich, leider war das Stadion insgesamt nicht mal halbvoll. Auch die hochgelobte Curva von Sampdoria versprach bei weitem nicht den hohen Erwartungen. Im Spiel 1 nach unserem legendären Meistertrainer Armin Veh sah man sofort das übliche Phänomen eines Trainerwechsels: Die Mannschaft hat wieder Wille und Einsatz! Es dauerte auch nicht lange, bis unser Bucuresti-Stürmer das 0:1 einlochte, was grosse Freude auslöste. Leider wurde man aber zum Ende der 1. Halbzeit etwas nachlässig in der Abwehr, und so schafften die Itacker auch den sich abzeichnenden Ausgleich. In der 2. Halbzeit passierte nicht mehr wirklich viel, einziger Aufreger ein mal wieder nicht gegebener klarer Foulelfmeter an Mario G. Es blieb also beim 1:1, und eine Blocksperre zwang uns noch zu verweilen. Highlight war mitanzusehn, wie unser Ebbo Trautner die Reservespieler ewig lange über den Platz jagte, während die anderen locker austrabten. Als dann die Policia unnützerweise die Stöcke zog und schwang, sollte ein schöner Europacup Abend noch etwas unschön enden. Wenigstens geht der VfB bei der UEFA gegen diese Sache rechtlich vor. Die Rückfahrt begann dann um kurz vor Mitternacht im Schneegriesel. Basti sollte dann um 0 Uhr seinen 26. Geburtstag feiern, leider waren einige so kaputt von der stressigen Hinfahrt, dass sie es vorzogen, nicht mehr darauf anzustossen. Manch anderer Geselle aus Vogt trank dafür umso kräftiger mit, um nach gewisser Zeit als alles schlief, mit seinem Sitz zu reden, und dies nicht zu knapp. Alles in allem war es eine sehr gelungene und wieder mal kurzweilige Ausfahrt. Hoffen wir mal auf eine Fortsetzung im neuen Jahr! Grüsse gehen an alle Highlander, speziell an Seele, Die These, Dr. Hauser sowie an den Tätowierer von Arde!