Das erste UEFA-Cup-Match in der Gruppenphase 2008 bescherte uns eine satte Auswärtstour zum FC Sevilla. Es war keine Frage, da müssen wir hin..!! Die Suche nach einem einigermassen günstigen Flug gestaltete sich etwas schwer, wir waren schon fast am aufgeben, als Bütsche über ein Reisebüro einen Flug von München aus für 190,- Euronen klar machte. Satt von Mittwoch früh bis Freitag mittag, das lohnt sich ja fast schon....Die erste Überraschung lies aber nicht lange auf sich warten, 3 Tage vor Abflug kam eine e-mail, unsere Flugzeiten ändern sich beim Hinflug von morgens 6 Uhr auf abends 17 Uhr, somit verloren wir fast einen ganzen Tag....Na ja hinterher gesehn war es vielleicht besser so, sonst hätte sich der ein oder andere der Reisegruppe am ersten Tag schon komplett aus dem Leben gesoffen....Sodenn fuhren also 5 wackere Biber in der Kutsche von Arde zum Fluges nach München, der Hinflug wurde durch eine 2-stündige Zwischenlandung mit Umstieg in Malotzke unterbrochen. Die ersten nicht-antialkoholischen Kaltgetränke wurden konsumiert, und um kurz nach 11 Uhr abends landeten wir letztendlich am Endziel Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens. Mit dem Bus ins Zentrum rein, dann weiter mit dem Taxi zum Hostel. Hier empfing uns satterweise eine Deutsche an der Rezeption, um uns in der Muttersprache alles feinstens zu erläutern. Wir hatten ein Sechserzimmer, das sechste Bett wurde durch FH-Jürgen vom Red Reed genutzt. Schnell die Bezüge drauf und rein ins Nachtleben, das selbst an einem Mittwoch Abend ziemlich rockte. Theo und ich bevorzugten zum Start eine satte Bar, während der Rest Gefallen an einer Rockkneipe fand, nur 2 Häuser weiter. Alsbald traf man dann auch weitere Gesellen des roten Brustrings...Wenig später brachen Theo und ich auf zu einer kleinen Stadtbesichtigung bei Nacht, Ziel war die angepriesene Kneipenszene auf der anderen Seite des Flusses  Guadalquivir, fragt mich bitte nicht wie man diesen ausspricht. Vorbei an der beeindruckenden Kathedrale, der drittgrössten der Welt, fanden wir schnell zum Ziel. Es wartete eine satte Studentenkneipe auf uns, wo die örtliche Cerveza in Flaschen zu 0,25 Litern für 50 Cent an den Mann und die Frau gereicht wurde! Gesprächsthema mit 2 Ammis war dann Football und auch Soccer...Nach 3 Fläschchen wurde man aber müde und entschloss sich den Heimweg anzutreten, vorbei an einer dunklen Spelunke, wo uns der Türsteher sehr schief ansah...Wir entschieden uns dafür, nicht reinzugehn. Am nächsten Morgen sollte sich herausstellen, dass die restlichen Kadetten unserer Gruppe genau dadrin noch recht derbe abgestürzt sind...Deshalb machte sich am nächsten Morgen auch nur ein dezimierter Teil auf, um die Stadt zu erkunden. Das grösste Galama des Tages sollte die Suche nach Briefmarken für die Postkarten sein, ansonsten war alles paletti. Sehr schöne Altstadt mit vielen sehenswerten Bauwerken und verwinkelten Gassen, in der sich alsbald auch die Kameraden von YNWA bei der Mittagsmahlzeit präsentierten. Der Rest des Mobs versammelte sich dann in einer kleinen Eckkneipe an der Haupteinkaufsstrasse, wo wir uns auch dazugesellten. Es gab Bier vom Fass für einen Euro, wahlweise aus kleinen, mittleren oder auch grossen Colabechern, der Preis blieb immer derselbe. Als die Fässer leer waren bzw. die Damen hinter der Theke keine Lust mehr auf deutsche Fangesänge hatten, gings im Irish Pub um die Ecke weiter. Hier gabs dann auch passenderweise eine Happy Hour, Heineken 0,33 für eine Eurone, auch von diesem Angebot machten wir Gebrauch. Als es dann immer später wurde, entschieden wir uns für ein Taxi zum Stadion. Dieses trägt den schicken Namen Ramón Sánchez Pizjuán und liegt wie man es sich wünscht mitten in einem Wohngebiet, da schlägt das Herz eines jeden von uns gleich mal einiges schneller. Das ist noch Fußball wie wir ihn von früher kennen, vor der ganzen Arena-Kacke..!! Peter stand auch schon bereit um uns unsere Tickets zu überreichen. Schnell noch eine satte Kneipe aufgesucht, dann rein in das Teil! Es ist ungefähr vergleichbar mit dem neuen Volkspark in Hamburg, nur fast ohne Dach, aber bei ca. 0,7 Regentagen im Quartal brauchsts das ja auch nicht unbedingt. Der Gästeblock war nur mit ca. 300 Stuttgartern gefüllt, dazu wollte sich auch noch ein HSV-Trikot gesellen, diesem wurde aber schnell klar, einen Fehler begangen zu haben, er suchte sich einen anderen Platz. Das Spiel ist schnell erzählt. Es ging langsam los ohne nennenswerte Aktionen auf beiden Seiten. Dann bekamen die Spanier einen Freistoss in der 15. Minute, den sie auch prompt reindroschen. Der eine sagt Torwartfehler, der andere unhaltbar. Gleich nach dem Anspiel Ballverlust, Konter, Flanke, Kopfball, 2:0. Somit war das Spiel nach einem Doppelschlag in der 15.-16. Spielminute quasi schon gelaufen. Man kann jetzt natürlich meckern und sich über ein schlechtes Spiel aufregen, aber man muss auch sehen dass der FC Sevilla keine Thekenmannschaft ist, sondern eine richtig starke Truppe die eigentlich ganz klar in die CL gehört. Mario Gomez hatte in der 2. Hälfte dann sogar noch 2 dicke Chancen, leider einmal Pfosten und einmal knapp vorbei. Es hätte also durchaus noch eng werden können. Deshalb sage ich mal dass die Pfiffe gegen unsere Jungs nicht gerecht waren. Wir haben hier nicht beim FC Buxtehude verloren...Na ja seis drum wer meint pfeifen zu müssen solls halt machen! Alles in allem hats mir aber trotzdem Spass gemacht, war um ein vielfaches besser als letztes Jahr in Barcelona! Nach dem Match sind wir dann vom Stadion aus zurückgelaufen Richtung Altstadt, auf dem Weg machten wir nette Bekanntschaften mit der örtlichen weiblichen Erasmus-Studiszene. Der ein oder andere wurde spitz....anstatt das Rotlichtviertel zu entdecken trafen wir dann aber eine satte linke Szene an auf dem Herkulesplatz, wo mehr Kräuter geraucht wurden als sonstwas...Nicht jeder fühlte sich hier wohl, drum fuhren wir mit dem Taxi zurück in die Altstadt. Hier traf man wieder auf den Rest des Trupps sowie erneut auf YNWA, mit denen man anschließend einen satten Elektroclub enterte. Hier wurde dann noch getanzt, gesoffen und gestelzt bis morgens früh um 5, sehr zarte Szene! Toni von der NB wusste mit Strohhut zu gefallen! Nach nur 3 Stunden Schlaf klingelte der Wecker, nochmals ein unsattes Frühstück eingeworfen, und schon ging es auch wieder zurück zum Fluges, wo man einen völlig zerratzten Molli antraf, der mal wieder sein gebuchtes Bett nicht in Anspruch nahm. Man musste ihn auch noch zum richtigen Gate führen...Wir hoben dann auch wieder ab Richtung Malle, und nach kurzem Blitzbubu landete man wieder frohen Mutes in München. Zuhause in BC wartete dann ein recht unsatter Brief auf einen, in dem drinsteht, bald nur noch internationale Kreuzchen machen zu dürfen. Hoffen wir mal auf Klärung dieses Unheils...Nach 20 Jahren und über 400 Spielen brauchts das jetzt wohl auch noch, Gute Nacht! Nichts desto seien gegrüsst: Alle von YNWA, besonders Gecko, CJ, Gio, Bambo, Olli und Molli, NB-Toni, Thomas A., Sascha M. und dr Rattenjunge, Votzer, Annette von der WF, Chris, das CC, Micha und Olli, Vincent, der Schlumpf, Schneider von der Brüdener-Szene sowie alle anderen wackeren Schwaben, die in Sevilla anzutreffen waren! Bis zum nächsten mal! Hasta la victoria siempre!!!