Sodenn stand also im bald ablaufenden Meisterjahr das letzte, leider bedeutungslose Champions League Spiel an, auswärts, bei keinem geringerem als dem FC Barcelona. Jedem Fußballfan schlägt bei diesem Namen der Puls schneller, wie auch uns. So buchte man damals direkt nach der Auslosung einen Flug mit Condor von München aus, dem sich 10 Beavers anschlossen.

Die Anreise verlief recht ereignislos, alles passte, bis auf das miese Wetter in Deutschland und die völlig lächerlichen Sicherheitskontrollen am Müncher Flughafen. Nun in Barca erwartete uns Sonne und 13 Grad, sehr geil! Desweiteren erwartete uns auch Schrubber Hans, der seit September in der Nähe von Barca ein Erasmusjahr (oder Orgasmus-?) absolviert und schon sehr gut der Spanischen Sprache mächtig ist, was uns in einigen Situationen sehr weiterhalf! Beim einchecken ins Hostel stellte sich mal wieder heraus, dass ausser in Deutschland wohl in kaum einem anderen Land der Welt hart und vor allem schnell gearbeitet wird, man weiss nicht ob man dies gut oder schlecht finden soll…Auf jeden Fall hatte die Rezeptionsmuschel dann nach ca. 1 Stunde, zig Nachfragen und viel Galama es endlich geschafft, jedem von uns eine Chipkarte zu überreichen während ihr Kollege unsere Namen in eine Datenbank übertrug! Die Zimmer stellten sich als eher spartanisch heraus, was aber wenig störte, bei dem Preis auch so zu erwarten. Los ging es dann auf den Ramblas in einer Eckkneipe mit einem San Miguelkolben, leider haben es die Katalanen nicht gerne wenn man singt, was sich vor allem am Abend noch bestätigen sollte. So zog man weiter ins Hard Rock Cafe, hier waren Gesänge geduldet und die 2 Barkeeper rockten gut mit. So um ca. 6 suchten wir dann die Metro auf, wo uns eine freundliche blonde Dame half beim Fahrkarte lösen. Einige wussten lautstark zu bekunden sich spontan verliebt zu haben, was die Dame mit einem schmunzeln zur Kenntnis nahm sowie den Worten: „Danke, ich bin übrigens aus Bremen“. Die Metro fuhr dann nur eine Station, alle raus und in die nächste…komisch dass die andere leer weiterfuhr….Am Stadion angekommen mussten einige der Reisegruppe erstmal noch ihren Voucher gegen die Karte tauschen, was aber schnell und problemlos ging. Die Schüssel sieht von aussen aus wie ein gewaltiges Parkhaus, aber auch beeindruckend. Wir suchten überraschenderweise noch eine Pinte auf, in der es ein sattes Angebot an gefrorenen Schnäpsen und Eis aus der Kühltruhe gab, ausserdem Sekt und Wein im Regal. Als wir dann aber auch noch einen Fisch rausholten, wurde der Wirt sauer und meinte, er bekomme noch 30 € für den Sekt, ansonsten Policia…Ein alter Kamerad übernahm die Rechnung und wir zogen weiter Richtung Gästeblock. Dieser befindet sich im Camp Nou ärgerlicherweise im vierten Rang, so war man also vom Spielfeld ca. 4,7 mal weiter entfernt als zuhause in Stuttgart. Ansonsten ist das Teil als grösstes Stadion Europas mit 98800 Sitzen schon leicht überwältigend, wenn die das dann demnächst noch auf 115000 ausbauen und komplett überdachen…Leider waren nur 52000 da heute, darunter gut 5000 Stuttgarter. Das Spiel begann mit einem Paukenschlag für uns, Freistoss da Silva in der 3. Minute und 0:1. Man träumte kurzzeitig von einem historischen Sieg. Aber es kam wie es kommen musste und nach einem sehr zweifelhaften Ausgleichstor bekam man nochmals 2 Eier und verlor 3:1, hielt aber gut mit. Der Support war aufgrund der räumlichen Situation auch ganz ordentlich, von Barca kam ausser 3 Torfreudenklatscher gar nichts. Nach dem Spiel dann eine total unverständliche und überflüssige Blocksperre, die dicke Hälse hervorrief. Erwähnenswert auch noch, dass unser Allesfahrerbeaver Strang sich die Busfahrt nach Barcelona gab, die nur 3 Euro günstiger war als unser Flug..!! Nach dem Spiel enterten wir eine satte Kneipe, wo jeder Tisch seine eigene Zapfanlage hatte. An einem Monitor werden die gezapften Liter angezeigt. Kurz vor Ladenschluss stoppten wir bei 18,93 Litern, was Jübelstürme losbrach. Der Türgorilla fands aber nicht lustig, wie gesagt mit dem Singen und der Musik haben sie es wohl nicht so…Zurück auf dem Heimweg Richtung Hostel beschlossen 3 Knappen noch weiterzuziehen, die anderen 8 müden Krieger zogen ins Haiabettchen. Einer der wackeren Mitstreiter trägt nach dieser Nacht aus unerfindlichen Gründen den Spitznamen: „Pfannenlecker“ getreu den Paellajungs aus Villariba und Villabacho. Am nächsten Morgen traf man sich völlig verkatert im Kontinentaleuropäischen Frühstücksraum, um die Erlebnisse aufzuarbeiten und etwas zu lachen. Der restliche Tag sowie die Rückreise gestalteten sich ähnlich. Verluste: Eine teure Jacke sowie ein Handy. Striemen auf dem Rücken sowie diverse Genickstarren lauten die davongetragenen Verwundungen. Alles in allem kann man ins Fazit übertragen, dass es uns eine Freude war, in Katalonien unser Kreuz zu machen, aber in Zukunft stehen wir dann doch wieder lieber mit den 500 üblichen Verdächtigen in Heerenveen, Lokeren, Siena oder St. Etienne!!

Bis demnächst, wir sehn uns ja schon wieder morgen zum Auswärtssieg in Bielefeld! Grüsse fallen heute aufgrund akuten Zeitmangels aus. Nachträglich aber noch grüsse an die zahlreichen dunkelblauen Minnapartybusse der Policia Catalunya. *ggg*