Kennt ihr das Gefühl, wenn du Montagmorgens auf die Maloche gehst und alles scheiß egal ist, weil unter der Woche dein Verein spielt? Dieses Gefühl gibt es nicht all zu häufig, aber manchmal eben doch und so war es bei mir auch mal wieder an der Zeit, dass ich im Büro wohl leicht abwesend, weil unter der Woche für wichtigere Dinge vorgesehen, war: Bei einem DFB-Pokal-Halbfinale sei es einem verziehen. Und wenn nicht, wen interessiert das, wenn der VfB das einzige ist, was zählt?
Obwohl mit reichlich Puffer ausgestattet, erreichte ich doch eher kurz vor knapp das weite ausverkaufte Runde und freute mich auf geballte Fußballkompetenz auf den Rängen, ein Genuss, wenn es vor lauter „zum Ball“ und „Hexafett“ nur so wimmelt, so muss es sein. Ach ja, auch das Geschwür aus Leipzig füllte den Gästeblock komplett und hatte auch eine Choreo dabei. Schlussendlich ist es egal, ob das von irgendjemand gezahlt oder gemacht wird, man merkt eben leider, dass Fußball Mainstream ist und daher wagte ich am Abend die These, dass es nicht mehr sehr lange dauern wird, bis auch in Leipzig ein ULTRAS-Fetzen am Zaun hängt. An diesem Abend war das aber egal, startete die Cannstatter Kurve und der VfB doch geradezu grandios in die Partie und ging bereits nach fünf Minuten mit einem Tor des Jahres durch Angelo S. in Führung. Leider hörte man danach aber das Fußballspielen auf, sodass die 1:0 Pausenführung doch eher glücklich und insbesondere Herrn Nübel zu verdanken war! Respekt, was der Kerle alles hielt, auch wenn das mit der Spieleröffnung durchaus wieder mal ausbaufähig war. In Halbzeit zwei bot sich eigentlich das ähnliche Bild, Leipzig am Drücker, aber am vernübeln, sodass Woltemessi nach herrlicher Kombination mit Demirovic, das 2:0 netzte. Wer dachte, dass nun der Drops gelutscht sei, der machte die Rechnung ohne unsere grandiosen Abwehrrecken, sodass es nochmals spannend wurde bevor Leweling dann die endgültige Entscheidung erzwang. Der VfB zieht also nach 12 Jahren wieder ein Mal ins DFB-Pokalfinale ein, wobei sich an dem Spiel die Kurve sicherlich bereits in Finalform befand, die Kicker gerne aber noch etwas drauflegen dürfen…
Nach dem Spiel war dann vor dem Ticketgalama: Der VfB war ziemlich gut vorbereitet, sodass man bereits auf dem Heimweg erste Informationen zum Prozedere bekam: Es sollte erst einen Mitgliederverkauf und dann Tickets für die OFCs bzw. Szene geben, was sich einigermaßen fair anhörte.
Nur, wenn du halt ca. 120 000 Mitglieder hast, dann sind das vermutlich 1893% zu viele, sodass unser Freundeskreis allesamt bei der ersten Welle leer ausging und schwups als bei uns die Absagen rein kamen (manch einer nahm das auch als Zusage war), tauchten die ersten Karten bei Viagogo auf. Um es mit den Worten des CC zu sagen: Jeder, der sich am VfB bereichert, ist ein Hurensohn! Aber sowas von, fickt euch und lieber VfB, du weißt, wem du welche Karten gegeben hast. Wie wäre es also mit einem Ausschlussverfahren?
Also nächste Runde: Offizieller Ticketverkauf des DFB. Kurz zusammengefasst: Die größte Farce auf Erden, wenn das Männchen nicht zum Ball geht, ja nicht mal einen Ball hat… Also auch hier leer ausgegangen. Und dann, ja dann, kam die Zuteilung an die OFCs und noch ein frecher Moove, sodass wir dennoch alle Tickets für das Finale bekamen. Zahlt es sich also doch aus, dass es uns eben seit mehr als 30 Jahren gibt und wir doch noch einigermaßen aktiv sind.
Manche von uns stehen nun im vierten Pokalfinale ihres Lebens, für mich ist es das dritte und dieses Mal will ich diesen shice Pokal endlich gewinnen! Aber ganz ehrlich, gegen die Idioten aus Ostwestfalen kannst du als VfB eigentlich nur verlieren. Wir brauchen hierfür eine Top-Einstellung und etwas mehr Flow als wir ihn aktuell haben! Auf geht’s Jungs, dreht es in die richtige Richtung!
Allez VfB