Nach wochenlangem Entspannen von der letzten Saison, bangem Warten und kurzem Entschleunigen, ging sie also los die neue Runde und zugleich sollte der Angstgegner des FC aus Köln seine Aufwartung im Stuttgarter Rund machen.

Frohen Mutes und gespannt wie ein Flitzebogen ob des neuen angekündigten Spielsystems, ging es aber zunächst gen Cannes, um der Karawane zum 10-jährigen zu gratulieren. Schon krass, was mittlerweile in Stuttgart los ist, wenn der 1. Spieltag naht: Fans aller Couleur versammeln sich, begrüßen sich freudig und stimmen sich gemeinsam auf die neue Runde ein. Getreu dem Motto: Jeder ist der 12. Mann. Wenn wir das dauerhaft gelebt kriegen, dann sind wir wirklich eine satte Szene geworden. So ging es also nach einigen Starkbieren und nachdem man alle Kadetten gefunden hatte, mit Jubel, Trubel, Heiterkeit und dem ein oder anderen Freudenfeuer gen Stadion und man war mehr als gespannt, was einen erwarten sollten.
Ganz ehrlich: bereits beim Anspiel (oder doch Kick-Off?) war klar, dass ein anderer VfB das Spielfeld betraten hatte, sollten doch 4(!) Spieler des VfB im Vollsprint in den gegnerischen Strafraum eindringen und erstmals für (ein klein wenig Alarm) sorgen. Die erste Szene gehörte dann den Kölnern und mit Glück, kam durch meine Lieblingspfeife Matze Lehmann (mei bist Du immer noch ein kleiner Lutscher)nur ein Pfostenschuss zu Stande, dann meine Herren war aber mal Schicht im Schacht. Was der VfB dann vor allem in Form von Kostic, Didavi und Ginczek spielte, war einfach nur krass. Lange habe ich keinen so drückend überlegenen VfB mehr gesehen, der ohne wenn und aber auf Sieg spielte und sich Chance um Chance erarbeitete. Selbst Hloussek spielte einen passablen Innenverteidiger und auch Neuzugang Rupp wusste den ivorischen Teufel würdig zu ersetzen. Unfassbar, dass es mit 0:0m in die Pause ging, und schon da wussten Kenner des Fußballsports, dass eine derartige Chancenverwertung (wenn Du nicht der FC Urin bist) im Normalfall bestraft wird. Anfang der zweiten Halbzeit wurde es noch schlimmer, zeigte sich doch insbesondere Harnik mal wieder als technisch nicht bundesligareif. Er setzt sich ja ein und macht und tut, aber in entscheidenden Situationen oft das falsche (bzw. nix richtig). Schade, wäre hier ein paar mal Ginczek statt Harnes frei gespielt worden, dann hätten wir wohl genetzt. Aber „hätte“ ist halt eben insbesondere gegen Köln ein Scheiß, lochten die doch nach unmotivierten Tyton-Einsatz den zu Recht gegeben Elfer standesgemäß ein und da war es dann wieder das täglich grüßende Murmeltier. Dann hatte der VfB leider echt schwache 5 Minuten und die Kölner machten im Stile einer guten Truppe das 0:2. Fuck, nachdem man relativ schnell danach den Anschluss schaffte, war nochmal Feuer drin. Allerdings zeigte sich dann eben auch, dass Hloussek nicht von heute auf morgen (und wahrscheinlich auch in unendlichen  Zeiten nicht) zum unüberwindbaren Abwehrspieler wird, und man entsprechend dann in der Nachspielzeit noch ausgekontert. Schade!
Mein Fazit: Ganz klarer Aufwärtstrend erkennbar, allerdings wieder durch die Niederlage im ersten Spiel eine gefährliche Situation: Verlierst Du beim HSV, bist gegen Frankfurt so unter Druck, dass die dargebotene Spielweise normalerweise nicht mehr funktioniert, denn dazu brauchst Du Selbstvertrauen. Verlierst das dann auch, dann geht Sie wieder los, die Scheiße und jeder (gewisse „Fans“, die meinen Ihre Unkenntnis im VfB-Forum breit zu tun inklusive) Depp meint wieder zu wissen, dass das System Zorniger nicht funktioniert. Aber an alle, die es mit dem Fußballverstand nicht so haben (und ich nehme es mir jetzt einfach mal raus): Das war in den letzten Jahren (und ja mehr als nur die letzten 2) eines der besten Spiele unseres VfB, was hier Offensiv, sowie Defensiv Druck auf den Gegner ausgeübt wurde, war aller Ehren wert. Aber ja, auch ich weiß es: Fußball ist ein Ergebnissport und das gilt vor allem für Herrn Harnik mit seinem neuen Dutt :-)
In diesem Sinne: Jeder ist der 12. Mann!