Wasensamstag, für die meisten kurze Hosen Wetter und unter der Woche nicht mal so schlecht in Dortmund präsentiert, also auf zum Stadion in gewohnter Art und Weise. Doch halt es war ja Wasen und daher doch  alles ein wenig anders als sonst.

So begab es sich, dass ein kleines Reisegrüppchen unsererseits bereits frühzeitig gen Kesselstadt aufbrach während Bombese und der Schreiberling eine mittägliche Anreise vorzogen. Dies hatten wohl auch der ein oder andere Trachtenträger, der sich wohl im Zug irrte und nicht nach München sondern auf „die“ Wasen unterwegs war, vernommen und zum Lustigen „ich mach mich mal zum Idioten“ aufgerufen. Gefragt warum man denn eine Tracht habe, kam wie aus der Pistole geschossen: „Ja weil des so emmr so isch“, so also, wurde dann nur noch durch den satten Junggesellenabschied eines weißen Maori getoppt. Früher machte man sich irgendwelche nichtssagende chinesischen Schriftzeichen an die Stirn, jetzt eben Maori Tattoos an die Wade, mei wenns denn wenigstens nur ein kleines bisschen authentisch wäre… Waren also mal wieder die Fußballfans die Normalsten im Zug.
Auch wir wollten eigentlich kurz auf den Wasen ins „Szenezelt“, aber 20 Geldeinheiten Mindestverzehr und ne Elend lange Schlange um 14.00 Uhr nehmen mir dann halt auch irgendwann mal den Spaß, au weh, selbst der Wasen isch langsam bedenklich. Also rein in die „Schüssel“ und siehe da Kirsche im Tor. Ich kanns verstehen, wird Ulle hoffentlich nicht umwerfen, aber er darf sich durchaus im Strafraumspiel und der Spieleröffnung mal weiter entwickeln. Dannn der Blick ins Rund und da sah man den für heute eigentlich  schlimmsten Anblick: Hannois Gästeblock nicht gefüllt, keine Fußballszene anwesend. Mann, wenn das Herrn Kind und die anderen Geschäftemacher nicht  aufrüttelt, dann werden auch Sie verlieren, denn der Fussball ist so groß wie er momentan ist, hauptsächlich aufgrund des eigentlich unerwünschten Pöbel und dessen „Show“.
Aber für den Moment egal, beim VfB geht’s ums Überleben, deswegen sei nun darauf konzentriert: Hannoi hatte sich sehr genau bei Köln und Hoffenheim abgeschaut wie man gegen uns spielt oder besser gesagt nicht spielt, mache nichts, warte auf des Gegners Fehler und nehme drei Punkte mit. So sollte der VfB zwar Mega-Ballbesitz überlegen haben, aber wie gehabt war des Gegners Sechzehner Sperrgebiet, so lange bis endlich mal Kostic ins Spiel kam und ordentlich Betrieb machte. Fast folgerichtig leitete er (zwar nur durch eine Ecke) das Tor des Tages durch (ja bei Gott ausgerechnet) Schwaab ein.
So hatte also der Bobic raus Effekt tatsächlich nochmal ein Spiel angehalten. Bin mal gespannt, was die unseren Herren nun denn so machen. Wenn ich die Presse verfolge und „Interimsmanager“ Schneider sagt, „er könne sich das auch länger vorstellen“ oder Namen wie Jens Todt (übrigens vom KSC) oder Michael Zeyer (übrigens von den Kickers) kursieren, dann sehe ich leider wieder ein wenig schwärzer.

Aber egal: Wenn die ganze Kurve tobt, schlägt mein Herz in weiß und rot und VfB Stuttgart – das sind wir!