Auswärtsspiel Freitag Abend. Es gibt schöneres! Aber es gibt eben in der Liga nichts schöneres als in Bochum anzutreten. Das Stadion, die Lage und die Erinnerung an den Mai 2007 lassen dem geneigten Brustringträger die Emotionen immer wieder aufs Neue entfachen.

Den geplanten Bus musste man aufgrund der Terminierung natürlich absagen, allerdings machten sich die unermüdlichen Jünger des Brustrings alias Wüstenprinzessin-Suleika, Bruddel-Theodora, Atlas-Bombese, iPhone-Ardelean, Soicher-Boxer, Orakel-Scharpfi, Organisator-Thomasi, Schreiberling-Steve sowie FH-Jürgen auf die beschwerliche Reise gen Pott in einem nicht ganz so geräumigen 8-Sitzer. Nachdem jeder seinen halben Tag Urlaub geopfert hatte, konnte die zeitkritische Anfahrt beginnen. Geschickt umfuhr man dabei die staureiche A8, um schließlich auf der A7 jede zurzeit ansässige Baustelle in Mitteldeutschland kennen zu lernen. Junge junge die tausend Konjunkturpakete scheinen insbesondere dem Straßenbau nicht all zu sehr zu schaden. Vom überwältigenden Baustellengalama inspiriert, waren die mitgereisten Beavers schließlich sicher, dass man so ein eigenes Haus sicherlich mit der unentgeltlichen Hilfe seiner Nachbarn erstellen kann, dass aber spätestens beim „Agrüschda“ professionelle Hilfe durchaus wünschenswert sein könne, Gott sei dank gibt es dafür in der Fanszene tatkräftige Unterstützungsmöglichkeiten! Neben Saufa ond Soicha war die Fahrt sehr entspannt, einfach sauber mit seinen Jungs am Freitag Mittag bei herrlichem Wetter guter Musik und allerlei Schabernack quer durch die Republik zu reisen, anstatt sich auf den abendlichen Club Besuch bei schlechter Musik, schlechten Drogen und noch schlechteren Menschen vorzubereiten und nichts von der eigenen Heimat zu kennen aber mit einer Urlaubsgeschichte aus Wahlweise Thailand oder Mallorca zu prahlen. Gott sei Dank sind wir irgendwann vom Fußballvirus angesteckt worden. Da Orakel Scharpfi der gesamten Busbesatzung wenig glaubhaft einen Sieg vorhersagen konnte, bat man schließlich Munding um tatkräftige Unterstützung, er möge uns doch einen Auswärtssieg schenken. Atzteken-Erich sowie Homese zogen eine Anreise mit privat PKW und einen Besuch einer Messe auf der Suche nach anabolen Steroiden und Fitnessweibern vor und komplettierten somit erst in Bochum die Reisegruppe.

Das Spiel ist schnell erzählt: Überragender Assist von Cippi zum Führungstreffer durch Cacau, welcher dann ebenfalls mustergültig auf Marica vorlegte und dieser dann den Sack zu machte. Danach hätte man eigentlich abpfeifen können. Die Bochumer erschreckend schwach, mir werden sie fehlen aber wenn man so spielt hat man nicht mal gegen Hannover ne Chance und die sind ja bekanntlich schon nix! Ein Kommentar noch zu „Erste Runde Budapest“ (welches ja inzwischen auch schon im Cannstatter Blättle thematisiert wurde): Wer hat eigentlich rausgefunden, dass das Lied vom KSC ist und wer hat diese Information dann Jahrzehnte (ja so lange ist der Europacup der Badener schon her) unter Verschluss gehalten, oder wussten es die ganzen wichtigen Leute doch schon länger und haben es trotzdem gesungen??!! Ich kann ja das Argument verstehen, dass man „das Lied des Feindes“ nicht übernimmt, aber sollten sich mal alle Fragen, ob man wirklich die gesamte Fanszene – und da muss man sich schon immer noch im Klaren sein, dass nicht alle Ultras sind und die sogenannten „nicht-Ultras“ auch wichtig sind – dermaßen bevormunden darf. Sicherlich wäre ohne den Ultragedanken in Stuttgart wenig bis gar nichts, man hätte keine stimmungsvolle Kurve und sehr wenig engagierte Leute. Aber Leute, ich habe momentan mal wieder den Eindruck, dass nichts anderes mehr akzeptiert wird, was mir insbesondere in Heimspielen auffällt, wenn aus der Kurve irgendwas angestimmt wird und die Leute die Ihrer Meinung nach immer Feuer haben, einfach ihre Schnauze halten und nur des Anschreiers Kommandos folgen. Das – Freunde des runden Leders – soll so nicht sein…

Nachdem Munding ausgiebig für seine Unterstützung und den verbundenen Auswärtssieg gedankt wurde, begab man sich auf den Heimweg diesmal natürlich über die A8, wo insbesondere die Frankfurter Skyline zu überzeugen wusste. Frankfurt bei Nacht wenn man nur vorbeifährt ist also schon eine Reise wert.

 

In diesem Sinne, hoffe ich dass man den Europacup nicht mehr vertändelt und sich für die überragende Rückrunde, die nicht zuletzt auch „Verdienst“ der Fans war, belohnt. Grüße an alle Fussballverückten.