Zum Saisonauftakt 2008/2009, am 14. Geburtstag unseres Clubs,  wartete ein Auswärtsspiel an einem Sonntag bei Borussia Mönchengladbach. Es gibt schlechtere Auftaktspiele dachten wir uns und charterten einen Mietwagen der Marke Opel, Modell Zafira, mit 7 Sitzen. Paßt ja, wir sind genau zu siebt. Daß die beiden Zusatzsitze im Kofferraum, laut Homepage der Adam O. AG „2 Vollwertige Zusatzsitze“, darstellen sollen, diese sich aber nur für Personen mit maximal 155 cm Körpergröße und max. 43,2 kg Gewicht zum bequemen Sitzen eignen, verschweigt man der Kundschaft. Aber man ist ja hart im nehmen und so ging morgens um 9 Uhr die Reise an den Niederrhein los.
Schönes Wetter und gute Laune mit dabei, verlief die Hinfahrt sehr angenehm, es wurde geschwätzt, gelacht und gute Musik gehört. Die Anspannung, die man vor dem ersten Spieltag kennt, war jedem anzumerken. Geht das heute gut? Ein Unentschieden sollte drin sein...Der VfB ist mal wieder als Überraschungspaket aufgestellt, möglich ist alles, wir werden sehen. Der erste Schock des Tages sollte nicht lange auf sich warten lassen. Der Borussia-Park, mit eigener Autobahnausfahrt ausgestattet, sollte uns aufs Neue auf krasseste Art und Weise den Gegensatz „früher und heute“ vor Augen halten. War es noch vor 5 Jahren in Mönchengladbach ein absolutes, wenn nicht „das Kultstadion“ überhaupt in Deutschland, mit den steilsten Tribünen ohne Überdachung, mitten in einem Mittelschicht-Wohnviertel gelegen, mit überragenden Altbiereckkneipen gesäumt,  wo man beim tiefen Einatmen schon eine mittelschwere Dauererektion bekam, so könnte man am Nordpark beim Luft holen schon das Frühstück wieder spontan rauskotzen. Wenn der Parkplatz in Stadionnähe sagenumwobene 10 Euro kostet, sprich fast gleich viel wie die Eintrittskarte, und am Stadion gerade mal ein! einziger beschissener völlig überlaufener Bierstand aufwarten lässt, wo auch noch friesisches Bier angeboten wird und kein Alt, was fällt einem dann noch ein??? Man sehnt sich zurück zu der Zeit, wo das Ganze noch um ein Vielfaches mehr Sinn und Spaß machte, aber solange unsere Jungs noch mit dem Brustring auf der Brust auflaufen werden, ist immerhin noch nicht Alles verloren.....
Sodenn rein in den ganz angenehm gestalteten Gästeblock, das Stadion mit gut 47000 Leuten auch ordentlich gefüllt, ca. 2000 Stuttgarter mit am Start. Das Spiel ging auch gleich gut los mit einigen satten Angriffen unserer Truppe, heute mal in schwarz, unser neuer Keeper Jens (Jörg) Lehmann in giftgrün, genauso sein Auftreten. Ich habe in meiner Zeit als Fan schon viele (gute) Keeper in der Kiste stehen sehn, mal abgesehen von dem komischen R.S. aus N. im letzten Jahr, aber keiner kommt auch nur ansatzweise an diesen Kerl ran, der jetzt drin steht. Kann man eigentlich eine noch coolere, abgezockerte, lässigere, und zugleich souveränere Art haben, wie er es an den Tag legt. Einfach unbeschreiblich, man muss es selber mal live gesehen haben! Aber nicht nur die neue Nr. 1 wusste zu überzeugen, auch die Abwehr stand gut, das Mittelfeld mit dem neuen Captain Hitze, Pardo, Hilbert und dem neuen Spielmacher Simak gefiel mit schnellen Kombinationen und einigen überaschenden Aktionen, die man in der gesamten letzten Saison vermisste. So stand es dann auch zur Halbzeit überraschend deutlich 0:3, was man fast nicht glauben wollte. Auch der Bukarester Stürmer mit der 9 gefällt immer besser und trifft jetzt wohl endlich auch mal regelmäßiger! Weiter so! Die 2. Halbzeit plätscherte etwas dahin, ein Tor noch und wir sind Spitzenreiter..!!! Aber gemäß dem schwäbischen Understatement reicht auch ein 1:3, wir greifen eben lieber aus dem Windschatten an. Dieses Eröffnungsmatch war somit des Beste seit langem, es darf wieder von Großem geträumt werden im Schwabenland so wie es ausschaut! Jedenfalls freuen wir uns alle wie verrückt auf das erste Heimspiel am Samstag gegen die LEVs! Zurück am Parkplatz, gab es noch eine kurze, geringfügige Turbulenz mit einer kleinen Gruppe Nordrheinischer „Intelligenz“, die aber verbal durch die Überlegenheit der Oberschwäbischen Abordnung geklärt werden konnte. Auf der Rückfahrt wurde daraufhin viel gegrübelt und diskutiert, mit dem Schlusswort, wieder mal alles richtig gemacht zu haben.
Irgendwie kam man dann noch darauf, dass Jörg Heimeroth eigentlich doch Christopher Heimeroth heissen mag, und der Jörg mit Sicherheit sein jüngerer Bruder ist, der bald für Furore im Tor sorgen wird, wo auch immer. Heissen nicht alle Torhüter mit Vornamen Jörg? Oder doch Jens, zumindest die richtig Guten?
Gegrüsst seien diesmal alle Stuttgarter, die sich zurücksehnen auf den Bökelberg, aber auch ebenso alle jungen Nachwuchskräfte, die zwar nicht wissen, wie schön es früher war, aber es auch nicht anders kennen...
Walk on!!!