Noch schnell die letzte E-Mail geschrieben, Bill Gates mit Herunterfahren in das Wochenende geschickt und dann ab auf die verstaute A8. So oder so ähnlich lesen sich sicher viele Erlebnisberichte, wenn Dein Verein Freitag Abend zu spielen hat. Also raus aus dem Büro und rein in den Stau.

Da der VfB heute gegen die Borussia aus Dortmund spielen sollte, war entsprechend einiges los und ich erreichte nur kurz vor knapp die heiligen Hallen des Neckarstadions. Dieses wäre sicherlich auch ausverkauft gewesen, hätte meine Lieblings-AG nicht beschlossen die „300“ der Dortmunder qua Hausrecht auszusperren. Vermutlich rechtlich annähernd sauber, woher der VfB aber die Daten dieser besagten Damen und Herren haben soll, um ein derartiges „temporäres Stadionverbot“ auszusprechen, sollte dem einen oder anderen Datenschützer doch zu denken geben. Also sollte das Duell auf den Rängen keines sein und man konnte sich auf die Kickerei konzentrieren.

Sehr satt, dass Krieger Gente nach seiner Horrorverletzung nur 8 Wochen später wieder auf dem Platz war und neben General Ascacibar eine vorzügliche Leistung bot. Ich hoffe die ganzen Gentner Basher (ja auch ich nannte ihn schon mal Pussy Gentner) erstarren nun mal in Ehrfurcht vor dieser Leistung, Danke Gente, Du bist VfB!
Die Dortmunder Komiker wussten nicht nur neben dem Platz, sondern auch auf jenem zu überzeugen und schossen Ihren eigenen Torwart erst mal ab, so dass es sehr schnell (fast zu schnell) 1:0 für unsere Jungs stand. Dann übernahmen die schwarz-gelben zwar das Kommando, hatten aber gegen unseren Defensivverbund wenig anzubieten, da wir ordentlich standen (dass ich so etwas jemals nochmal bei einem Spielbericht des VfB festhalten sollte). Allerdings kam der BVB durch den „man of the match“ A. Schürrle dann doch noch zum Ausgleich. Schon Wahnsinn wie sich Herr Schürrle durch seinen unermüdlichen Laufeinsatz um sich beim Schiedsrichter zu beschweren, noch mit einem Assist belohnte, indem er einen Elfmeter verschoss, der dann im Nachschuss (zugegebenermaßen sehr satt) verwandelt wurde. Da sich zur selben Zeit mal wieder Ginczek verletzte schwante einem Übles für Halbzeit 2. Allerdings war unser VfB im zweiten Durchgang sogar die spielbestimmende Mannschaft und ging verdient (wenn auch in der Entstehung glücklich) in Führung. Die Cannstatter Kurve quittierte die satte Leistung der Mannschaft mit einer „Manchester United ähnlichen“ Explosion im weiten Rund, so dass es an diesem Freitag Abend mal wieder sehr viel Spaß machte, Brustringsympathisant zu sein. Danke VfB, Danke Cannstatter Kurve! Jetzt auswärts nicht jedes Spiel verlieren, dann kann es tatsächlich eine entspannte Saison werden.

Zum krönenden Abschluss des Abends besorgte mich mir noch von den fliegenden Händlern aus Cannstatt die Lieder der Cannstatter Kurve. Wie satt diese Scheibe – insbesondere nach einem einigermaßen unerwarteten Sieg ist – haben vermutlich auch die anderen Verkehrsteilnehmer auf der A8 an meinem Fahrstil erkannt. Allez VfB!